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Öffentliche Konsultation zu mittelkettigen Chlorparaffinen (MCCPs) gestartet

Die Bundesstelle für Chemikalien startet heute eine öffentliche Konsultation zu mittelkettigen Chlorparaffinen (MCCPs). In Anhang VI der CLP-Verordnung sind diese gelistet unter dem Eintrag Alkane, C14-17, Chlor-; chlorierte Paraffine, C14-17 (CAS-Nummer 85535-85-9, EG-Nummer: 287-477-0). Die Informationen sollen im Rahmen einer Risikomanagementoptionenanalyse (RMOA) genutzt werden. Die Konsultation endet am 08.09.2019.

Datum 08.06.2019

Kurzkettige Chlorparaffine wurden aufgrund ihrer Eigenschaft als persistierende organische Verbindungen in die POP-Verordnung (EU 2015/2030) aufgenommen und sind somit nicht mehr handelsfähig. Studien zeigen, dass die kurzkettigen durch mittelkettige Chlorparaffine (MCCPs) ersetzt werden. Diese stehen jedoch ebenfalls im Verdacht PBT-Eigenschaften zu besitzen. MCCPs sind unter CLP bereits als akut und langfristig wassergefährdend (Aquatic Acute 1, Aquatic Chronic 1) harmonisiert eingestuft und mit dem Vermerk „Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen“ (Lact.) versehen.

Darüber hinaus bewertet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Zeit die Risiken die aus einer Exposition mit mittelkettigen chlorierten Paraffinen resultieren. Kurz- und mittelkettige chlorierte Paraffine wurden in Fisch, in Nahrungsergänzungsmitteln, in Fettablagerungen in Backöfen und nach der Verwendung von Stabmixern in Lebensmittelsimulanzien nachgewiesen. Anders als bisher vermutet, findet eine orale Exposition des Menschen mit MCCP statt.

Die Risiken der gestiegenen Exposition gegenüber MCCPs sollen daher in einer Risikomanagementoptionenanalyse untersucht werden. Bitte beachten Sie, dass für diesen Stoff aufgrund der vielfältigen Anwendungsbereiche zwei Fragebögen entwickelt wurden, von denen sich einer an alle Hersteller, Importeure und nachgeschalteten Anwender richtet, während der zweite speziell den Bereich der Lebensmittelkontaktmaterialien und der Nahrungsergänzungsmittel adressiert. Betroffene Kreise werden gebeten, den jeweils relevanten Fragebogen auszufüllen. Die Fragebögen liegen sowohl in deutscher, als auch in englischer Sprache vor.